Düvel: Rettungsdienst im Landkreis Aurich übertrifft die gesetzlichen Vorgaben deutlich

Wilfried Krumpeter konnte als Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 + in der Gaststätte "Blinkfüer" rund 15 Mitglieder zu der ersten Vortragsveranstaltung im neuen Jahr begrüßen. Dass die Einladung eine so breite Resonanz gefunden hatte, führte Krumpeter auf das doch sehr interessante Thema zurück.

Mit Dieter Düvel , Abteilungsleiter für Zivil- und Feuerschutz des Landkreises Aurich und Geschäftsführer des Rettungsdienstes Landkreis Aurich gGmbH, war ein kompetenter Referent gewonnen worden.

In lockerer Form und doch an den einzelnen Punkten trotzdem prägnant, stellte Düvel die Schwerpunkte seiner Arbeit und den Einsatz des Rettungsdienstes vor. Durch das Nds. Rettungsdienstgesetz sind die Landkreise für den Rettungsdienst in ihrem Bereich zuständig. Dazu gehört, dass die Retter bei einem Notfalleinsatz innerhalb von 15 Minuten vor Ort sind – im Jahresmittel zu 95 Prozent der Fälle. Und das wird im Landkreis Aurich mit über 97 Prozent noch übertroffen. Im Jahre 2011 wurden 27.000 Einsätze gefahren.

Der Referent zeigte auf, welche Maßnahmen das möglich machten (immerhin muss für 188.677 Einwohner auf einer Fläche von 1.287 qkm vorgesorgt werden): An neun zentralen Stellen des Kreisgebietes sind Rettungswachen eingerichtet, bzw. Rettungsfirmen beauftragt; wobei jede der drei Inseln Juist, Norderney und Baltrum eine solche Station hat. In jeder Station steht immer mindestens ein Rettungswagen , d.h. 24 Stunden täglich, in den großen Stationen Aurich und Norden zusätzlich das Notarzteinsatzfahrzeug bereit. Außerdem können weitere Fahrzeuge mobilisiert werden, wie Mehrzweckfahrzeuge und Krankentransportwagen.

Dabei ist die medizinische Ausrüstung stets auf dem neuesten Stand, wie Düvel auch anhand von Bildern dargestellt hat, auch ein so genannter Inkubator (ein Brutkasten für Neugeborene bzw. Frühchen) kann an Bord genommen werden – EKG-Defibrillator, Beatmungsgerät und Absaugeinheit sind Standard. Die Ausrüstung der Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge ist noch umfangreicher.

Auch auf den Ausbildungsstand des Rettungspersonals wird großen Wert gelegt: Praktisch alle haben die zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert; Notärzte mit Approbation und Zusatzausbildung Rettungsmedizin mussten von außerhalb eingeworben werden.

Sichtlich stolz sagte Dieter Düvel: „Noch nie ist auf einer Fahrt ein Patient gestorben“. Das führte er nicht nur auf die gute technische Ausstattung und die Leistungsfähigkeit des Personals zurück, sondern auch auf das Funktionieren der Rettungskette, wobei er besonders die Aufgabe der Leitstelle herausstellte, die die richtigen Informationen „herauslocken“ müsse, um dann die passenden Entscheidungen zu treffen.

Der Referent bat die Versammelten eindringlich, sich in ihrem Umfeld dafür einzusetzen, dass die Regeln im Eventualfall beachtet werden. Dankbar wurde von den SPD-Senioren registriert, dass sich Düvel bereit erklärte, der Gruppe in der nächsten Zeit einmal praktische Einblicke in seine Arbeitsfelder zu geben.

Da der Vorsitzede der AG 60 +, Wilfried Krumpeter, für einige Zeit zur Erholung muss, verabschiedete ihn die Arbeitsgemeinschaft mit Dank für die Organisation der so ertragreichen Veranstaltungen der letzten Zeit: Weihnachtsfeier, Vorstellung der Ostfriesischen Landschaft, Diskussion zur Landtagswahl, Informationen zu Reha, Behinderten- und Seniorensport usw. Für die Zeit seiner Abwesenheit wird sein Stellvertreter Jürgen Richter die Geschäfte führen.